Stand:13. April 1999

Neues Gymnasium im westlichen Mangfalltal

oder "bringt die Schule zu den Schülern!"
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Übersicht:

Was soll's?

"Die Raumnot im Bad Aiblinger Gymnasium ist für das angehende Schuljahr letztmalig aufgefangen worden", meldet der Mangfallbote vom 14./15. November 1998. Für die Zukunft denke man darüber nach, Gymnasiasten aus dem westlichen Westen des Landkreises an Bad Aibling vorbei nach Rosenheim weiterzuleiten. Der Aufnahmestop für das westliche Mangfalltal war für uns ein dringender Anlass, eine Elterninitiative aus Feldkirchen-Westerham und Bruckmühl ins Leben zu rufen.

Das Ziel

Das Ziel der Elterninitiative ist der Neubau eines Gymnasiums in westlichen Mangfalltal

mit einer durchschnittlichen Kapazität von fünf Eingangsklassen, d.h. ca. vier Klassen in der 11. Jahrgangsstufe und somit 100 Kollegstufen-Schülern für ein attraktives Leistungskurs- und Grundkursprogramm. Als geeigneten Standort sehen wir Feldkirchen-Westerham oder Bruckmühl, jeweils an der Bahnlinie. Die Schüler aus den Gemeinden Feldkirchen-Westerham und Bruckmühl machen schon jetzt ca. 50% der Zugänge am Gymnasium Bad Aibling aus (137 von 250 Zugängen, bzw. insgesamt 791 von insgesamt 1650 Schülern in den Klassen 5 bis 13! Siehe Statistik dazu) Mit einer Übertrittsquote von 44% liegen die Gemeinden Feldkirchen-Westerham und Bruckmühl deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt.

Jetzt der Reihe nach:

Nach einem erschütternden Bericht des Schulleiters Kurt Lausmann, Gymnasium Bad Aibling, war sich der Kreisausschuß am 18.1.99 darüber einig, daß über einen neuen Gymnasium-Standort, "vielleicht sogar in Feldkirchen-Westerham", nachgedacht werden muß. Das Gymnasium in Bad Aibling ist mit 1650 Schülern bayernweit das größte Gymnasium und Lausmann beklagt, daß aufgrund der Raumenge die Lehrer buchstäblich "mit dem Rücken zur Wand stehen". "Wenn dieses Gymnasium im Stadtbereich stehen würde, wären Vandalismus und Aggression wohl an der Tagesordnung". Schon jetzt sind in Bad Aibling fast 3.000 Schüler (Gymnasiasten, Real- und Wirtschaftsschüler) auf engstem Raum konzentriert, was zu erheblichen Verkehrs- und Sicherheitsproblemen führt.

Schülerzahlen steigen

Die Eröffnung des Raublinger Gymnasiums im Jahre 1997 brachte bislang eindeutig keine Entlastung für das Aiblinger Gymnasium und wird es auch zukünftig nicht in ausreichendem Maße entlasten (siehe Statistik dazu). Das Landratsamt räumt heute ein, daß der erhoffte Ringtausch nicht eingetreten ist. Rosenheimer Schüler gehen zwar nach Raubling, aber aus dem Aiblinger Einzugsbereich gibt es kaum eine Schülerbewegung nach Rosenheim.

Die Schülerzahl im Bad Aiblinger Gymnasium steigt unverändert weiter an, und bis zum Jahr 2003 ist sogar noch eine weitere Zunahme der Schülerzahl auf 1.963 Gymnasiasten prognostiziert. Langfristig soll die Schülerzahl im Gymnasium Bad Aibling zwar langsam abnehmen, aber bis zum Jahr 2020 trotzdem noch über 1.450 liegen.

Dieser Stand ist immer noch weit höher als die Schülerzahl Anfang der 90er Jahre, als das Raublinger Gymnasium zur Entlastung des Gymnaisums Bad Aibling geplant wurde und außerdem weit höher, als in den früheren Prognosen angenommen.

Zwangsumleitungen

Im November 1998 hat der Schulleiter deshalb einen Aufnahmestop für Schüler aus dem westlichen Landkreis (d.h. für Fünftklässler aus den Gemeinden Feldkirchen-Westerham und Bruckmühl) verhängt. "Das letzte Besenkammerl ist ausgelastet, 60 Schüler mußten bereits im Schuljahr 1998 abgewiesen werden", meldet die Süddeutsche Zeitung am 8. März 1999 (Bayernteil). Für das kommende Schuljahr denkt Direktor Lausmann an eine Umleitung der Schüler aus Feldkirchen-Westerham an Aibling vorbei nach Rosenheim, was einen einfachen Fahrweg mit dem Schulbus von ca. 50 Minuten bedeuten würde. Der Landrat schlägt die Auslagerung einer Schulklasse in die benachbarte Wirtschaftsschule vor. Doch letztendlich entscheidet der Schulleiter nach den konkreten Anmeldezahlen im Mai 1999.

Übergangsweise geplante Umleitungsmanöver sind sicher eher zu ertragen, wenn eine schnelle und eindeutige positive Entscheidung des Kultusministeriums und des Landrats für ein neues Gymnasium vorliegt. (Das Gymnasium in Raubling entstand innerhalb von sechs Jahren). Letztendlich sind die Schüler die Leidtragenden. Von Haustür zur Schultür müßten Zehn- bis Elfjährige ab dem Schuljahr 99/2000 mit ca. 50 Minuten Fahrzeit von Feldkirchen bis Rosenheim rechnen.

Ein Zweckverband als Träger?

Auch aufgrund der Lage von Feldkirchen-Westerham bietet sich eine landkreisübergreifende Finanzierung eines neuen Gymnasiums an. Ein Zweckverband ist auf Landkreis-Ebene, aber auch unter Beteiligung einzelner Gemeinden denkbar.

Leider haben sich die Beteiligten aus den Landkreisen Miesbach und München nicht sonderlich interessiert an der Idee eines Zweckverbandes gezeigt. Vor diesem Hintergrund sind wir mittlerweile zu der Erkenntnis gelangt, dass Bruckmühl der am besten geeignete Standort ist, da sich mit ihm die größte Entlastung für das Aiblinger Gymasium ergeben wird.

Wie steht das Landratsamt zur Standortfrage?

Im Landratsamt wird derzeit als "Alternative" zum Neubau einer Schule im westlichen Mangfalltal ein Gymnasium "Aibling II" in den Räumen der Aiblinger Wirtschaftsschule favorisiert. Die Wirtschaftsschule müsste verlagert werden. Die Verwirklichung dieses Konzeptes hätte eine Verschlimmerung der jetzt schon zeitweise katastrophalen Verkehrssituation (s.o.) zur Folge. Darum ist klar: Wir sind gegen "Aibling II"!
(Zum aktuellen Stand der Dinge siehe hier)

Unsere Forderung

Wohin mit den Kindern bis dahin?

Um Zwangsumleitungen zu vermeiden, müssen in einer Übergangszeit, bis zur Inbetriebnahme des neuen Gymnasiums Räume außerhalb des Aiblinger Gymasiums gefunden werden, die zu Unterrichtszwecken geeignet sind. Dies könnten z.B. Räume in einer Schule in Bruckmühl oder in Feldkirchen-Westerham sein. Bürgermeister Weber signalisierte seine Bereitschaft, einen derzeit ungenutzten Zeichenraum der Grund-/Hauptschule Feldkirchen und ggf. auch weitere Räume zur Verfügung zu stellen.

Organisatorisch könnte dies als Außenstelle des Gymnasiums Bad Aibling betrieben werden. Wir danken dem Schulleiter und dem Personalratsvorsitzenden für ihre Bereitschaft, diese Mehrbelastung für 2 bis 3 Jahre tragen zu wollen.

Und die Finanzierung?

Der Neubau eines Gymnasiums stellt sicherlich eine große Belastung für den Haushalt eines Landkreises dar (daher wäre ein Zweckverband nicht schlecht gewesen). Das Raublinger Gymnasium hat nach Auskunft des Landratsamtes immerhin etwa 70 Mio. DM gekostet.

Wir könnten uns aber vorstellen, dass ein Schulneubau durch einen privaten Investor finanziert wird. Der Landkreis wäre dann nicht Eigentümer, sondern Mieter der Schule. Auch ein Leasingmodell ist denkbar.

Beispiele haben wir hierfür bisher kaum gefunden. Kennen Sie eines?


Gymnasium --> Förderverein --> Archiv --> Warum?